Ausstellungszeitraum:

19.03.2022 - 17.06.2022


Öffnungszeiten:

Montag: 08:00 - 16:00 Uhr
Dienstag: 08:00 - 16:00 Uhr
Mittwoch: 08:00 - 16:00 Uhr
Donnerstag: 08:00 - 16:00 Uhr
Freitag: 08:00 - 16:00 Uhr
Samstag: geschlossen
Sonntag: geschlossen




Eintritt: 1.00 €



 

Ausstellungseröffnung:

 

19. März 2022

 

15.00 Uhr

 

 

 

 

 

 

Website Katja Spitzer




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Faltblatt Ausstellung
Katja Spitzer "Studio Dreams "

„Dreams are my reality, the only kind of reality…“ heißt es im Soundtrack des französischen Kultfilms „La Boum“ der vor vierzig Jahren ein Massenpublikum eroberte. Nun ist nicht überliefert, ob der Film für die  in Zerbst geborene Illustratorin und Grafikerin

KATJA SPITZER als Heranwachsende ein Thema war, aber man darf vermuten, dass  die Künstlerin mit der im Liedrefrain geäußerten These etwas anfangen kann. „Studio Dreams – Atelierträume“ nennt Katja Spitzer die Ausstellung mit freier Grafik und Buchillustrationen in der Galerie „Sonnensegel“.

Der Ausstellungstitel  verweist  auf ein wichtiges künstlerisches Prinzip. Bildfindungen bzw. Bild-erfindungen haben zwar stets ihren Ursprung im Erleben der Kreativen, bilden aber keine objektive Realität ab. Vielmehr wird Gedankliches, oft auch Traumhaftes durch die Übersetzung  in die Sprache der Formen und Farben zur neuen Realität. Dieser Dualismus spiegelt sich nicht nur in dem bunten und nicht selten skurrilen Figurenkosmos von Katja Spitzer wider, sondern wird auch mit Blick auf die vielen unterschiedlichen Themen belegt, welche die Grafikerin vor allem in der Buchillustration kommentiert und im wahren Sinn des Wortes verbildlicht. 

Katja Spitzers besondere Affinität zur Buchillustration entwickelte sich früh. Ausdrücklich verweist sie auf die Prägung durch die vielfältige und qualitätsvolle DDR-Illustrationskunst und nennt neben Werner Klemke Namen wie Manfred Bofinger, Hans Ticha, Egbert Herfurth und Volker Pfüller, der dann auch in der Studienzeit zu ihren Lehrern zählte. Dabei geriet die Zeichnerin aber nie in Gefahr, Stilelemente solcher Künstler zu übernehmen bzw. sich ihren bildnerischen Handschriften anzupassen. Der Strich von Katja Spitzer ist unverwechselbar. Ihre oft in reduzierten Farben gezeichneten Personen, Objekte und Tiere sind durch klare, abstrahierte, sicher gesetzte und fast minimalistisch wirkende Linien gekennzeichnet. Jede unnötige Arabeske, jeder überflüssige Schnörkel wird vermieden, um eine größtmögliche grafische Klarheit zu erreichen. Geringfügigste Nuancen in der Linienführung reichen aus, um Figuren mit Charakter zu entwickeln, die humorvoll sind, ohne auf einen sinnentleerten Spaßfaktor zu setzen. Die gestalteten Buchseiten bilden oft einen lockeren Mix aus Illustration und Textelementen, die an Lehrtafeln erinnern, aber keine didaktische Langeweile verbreiten.

Zwei besonders schöne Bücher beschreiben diese Illustrationsauffassung sehr anschaulich und umreißen gleichzeitig eine schon lang an-dauernde Zeitspanne des erfolgreichen Bücher-machens: das 2011 bei Nobrow Press in London erschienene Kompendium „Quodlibet“  sowie das von der Grafikerin selbst verfasste Kinderbuch "Haare. Geschichten über Frisuren" (Prestel - Verlag) aus dem vergangenen Jahr.

Während im „Quodlibet“ Katja Spitzers Bild-einfälle zu Begriffen mit dem Anfangsbuchstaben „Q“ vereint sind, breitet die Illustratorin im jüngsten Buch kindgerecht Wissenswertes über Haare und Frisuren im Wandel der Zeiten aus.

In den einzelnen, kurzweiligen Kapiteln erfahren die jungen und auch die älteren Leser, dass die Art wie Menschen ihre Haare frisieren, etwas über ihr Weltverständnis aussagen, dass wir „mit unseren Haaren zeigen können, wer wir sind und wie wir uns fühlen“. Insofern sind sich Bilder und Frisuren vielleicht näher als man denkt, sie können helfen, Träume zu leben - „Dreams are my reality“.                                                        

 

Katja Spitzer

 

Kurzvita:

 

Katja Spitzer wurde 1979 in Zerbst geboren.

Sie studierte Kunst-geschichte und Geschichte in Halle und Illustration in Leipzig und Luzern.

 

Sie lebt heute am Müggelsee und arbeitet in einem Atelier in Berlin Prenzlauer Berg.

 

2021 erschien „Hey, hey, hey, Taxi!“, das erste Buch von Saša Stanišić mit ihren Illustrationen.

 

Ebenfalls 2021 erschien ihr Buch "Haare. Geschichten über Frisuren" mit eigenen Texten.